TSV Altenholz – Oranienburger HC 35:32 (16:15) Auswärtsspiel: 11.01.2025 | 18:00 Uhr
Spielbericht

Deutlich besser, aber nicht belohnt
Der Wille war da, die verbesserte Spielanlage war da und die wesentlich erhöhte Torgefährlichkeit war da. Was fehlte, war der Lohn für den couragierten Auftritt beim TSV Altenholz. „Wir lieferten ein gutes Auswärtsspiel ab, investierten viel und hätten einen Punkt verdient gehabt“, so Oranienburgs Trainer Darius Krai nach dem Spiel am Samstagabend. Am Ende bedauerte er, dass seine Jungs in den entscheidenden Situationen nicht abgezockt genug waren. Misslungene Kleinigkeiten bedeuteten, dass seine Mannschaft nach 60 Minuten mit leeren Händen da stand. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, welches sich die beiden Mittelfeld-Mannschaften der Nord-Ost-Staffel lieferten. In den 60 Minuten gab es lediglich zwei, drei kurze Phasen, in denen die Gastgeber sich einen kleinen Puffer verschafften. Aber der OHC fing die Truppe des erfahrenen Trainers Torge Greve jeweils wieder ein.
Das erste Mal war es nach etwa 20 Minuten, als der OHC – bis dahin ständig hinten liegend (1:4, 4:7) – beim 10:10 auf Unentschieden stellte und beim 11:10 (Julius Porath) und 12:11 (Aaron Krai) zweimal in Führung ging. Öfter lag der OHC im gesamten Spiel nicht vorn, es reichte lediglich zum mehrfachen Ausgleich. Das Pendel wollte einfach nicht zu Gunsten des OHC ausschlagen.
Mitte der zweiten Halbzeit ergab sich für den Gastgeber erneut die Gelegenheit, den Sack zuzumachen, aber nach dem 26:22 egalisierte der Gast beim 26:26 wieder. Alles blieb offen – bis in die Schlussphase (zum Beispiel beim 31:31/56. Minute). Ein Schachzug gelang dem Altenholzer Trainer ganz augenscheinlich mit der Einwechslung von Torwart Tom Landgraf in der Crunchtime. Er parierte entscheidende Bälle, darunter mehrere freie des OHC.
Darius Krai fasste das Geschehen so zusammen: „Leider haben wir drei, vier freie Bälle zu viel liegen lassen. Dazu kamen zwei Siebenmeter, die wir nicht unterbringen konnten. Und leider hatten wir vor allem in der zweiten Halbzeit nicht die Torwart-Leistung, die man braucht.“ Die Oranienburger Angriffseffektivität betrug 68 Prozent. „Das ist ein überragender Wert. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal ein Spiel mit solcher Prozentzahl verloren habe. Uns ist das leider doch passiert. Das tut weh“, so der Coach.
Er konnte nach langer Verletzungspause wieder auf Alexander Williams und Julius Porath setzen, die dem Spiel Impulse gaben. Mit Sebastian Damm feierte ein Rückraumspieler sein Debüt im Dress des OHC, das sich als sehr gelungen bezeichnen lässt. Sechs Tore steuerte er bei und war dabei noch nicht einmal im Vollbesitz seiner Kräfte. „Basti setzte das um, was wir von ihm erwartet haben. Ich denke, wenn er ein paar Wochen im Training ist, dann wird das Timing noch besser“ sagt Darius Krai, der mit Blick auf die Rückrunde optimistisch ist: „Wenn wir so spielen wie in Altenholz, werden wir demnächst punkten.“
Altenholz: Schneider (2), Fängler (3), Seebeck, Braissait, Bornhöft, Ankermann (4), Bergemann (4), Dibbert, Glindemann (7), Voigt (8/4), Hase (5), Abelmann-Brockmann, Meereis (1), Landgraf, Wiegleb, Jöhnck (1)
Oranienburg: Mestrovic, Harries – Gerntke, A. Krai (4), Schmöker (5), Plaul, Hase (1), Jantzen (4/4), Damm (6), Wagner-Douglas, Lamp, Lux (3), Fritz (2), J. Porath (6), Williams (1), Ehmke
Vorbericht

Mit neuer Entschlossenheit
Hausaufgaben über die Feiertage, ein vorgezogener Trainingsauftakt mit drei Einheiten am vergangenen Wochenende sowie eine neue kollektive Entschlossenheit – so wird der Oranienburger HC am Samstag, 18 Uhr, beim TSV Altenholz in die Rückrunde der 3. Liga, Staffel Nord-Ost, gehen. Die wenig gelungene Hinrunde mit der klaren 21:26-Niederlage bei der HSG Ostsee als i-Punkt kurz vor Weihnachten veranlassen den Oranienburger HC, die Kräfte neu zu bündeln.
„Mit dem vorgezogenen Trainingsstart wollten wir der Mannschaft vermitteln, dass es so nicht weitergeht“, sagte Trainer Darius Krai am Donnerstagabend. „Wir müssen mehr investieren.“ Das Trainingslager am vergangenen Wochenende sollte schlichtweg dazu dienen, um die Mannschaft schon eher als ursprünglich geplant in eine gute körperliche Verfassung zu bringen. Laut dem Coach hätten die Spieler gut mitgezogen. Auch die heute zu Ende gehende Trainingswoche schätzt er als intensiv ein. Insofern sei die Mannschaft für das Spiel in Altenholz gerüstet.
Nach dem Duell bei den Rand-Kielern tritt eine Woche später der HC Empor Rostock in Oranienburg an. Anschließend gastiert der OHC beim Kellerkind SV Anhalt Bernburg. Ein schwieriges Auftaktprogramm. Darius Krai will das nicht überbewerten: „Diese Gegner hatten wir in der Hinrunde ja auch und lieferten drei gute Spiele ab.“ Zwei Siege waren herausgesprungen (26:25 gegen Altenholz, 34:32 gegen Bernburg) und eine knappe, unglückliche Niederlage gegen Rostock (30:31).
Die Norddeutschen (13 Punkte) liegen nach 15 Partien einen Zähler vor Oranienburg. Nach einem durchwachsenen Saisonbeginn hat sich die Mannschaft des TSV spätestens nach dem Trainerwechsel – Andre Lohrbach ging, Torge Greve kam – und einer Rückholaktion von mehreren Spielern gefestigt. Im letzten Auftritt vor dem Jahreswechsel ging ein Raunen durch die Liga, als Altenholz den HC Empor Rostock 34:27 besiegte. Das sei laut Krai alles seit zweitrangig. Jetzt geht es darum, in der zweiten Saisonhälfte mit dem Punkten anzufangen. Dass dies in Altenholz traditionell schwierig ist, ist den in der Hinrunde vom Verletzungspech gebeutelten Oranienburger glasklar. Insofern gibt es einen Lichtblick: Die Langzeitverletzten Alexander Williams, der in Altenholz handballerisch groß geworden ist, sowie Rechtsaußen Julius Porath stehen nach ihren langwierigen Verletzungen wieder im Kader.