SV Plauen-Oberlosa – Oranienburger HC 34:37 (17:21) Auswärtsspiel: 27.09.2025 | 19:00 Uhr
Spielbericht

OHC zeigt wieder Stärken
Der Oranienburger HC hat eine Woche nach der derben Heim-Schlappe gegen Tabellenführer MTV Braunschweig (17:40) eine starke Reaktion gezeigt. Beim bisherigen Überraschungsteam der Nord-Ost-Staffel landete die Mannschaft am Samstagabend einen 37:34-Sieg. Sie bot über weitere Strecken die wesentlich reifere Leistung, behielt den Kopf trotz eines Zwischentiefs oben und gab auf die Aktionen der Vogtländer immer die passende Antwort.
„Wir haben uns Anfang der Woche hingesetzt, über das Spiel gegen Braunschweig gesprochen und einen Strich darunter gezogen. Letztlich ging es immer um das nächste Spiel“, so OHC-Trainer Armands Uscins. Sein Plan war, in der Abwehr kompakt zu stehen, Fehler zu erzwingen und dann im Angriff Tempo zu machen. Das klappte entsprechend der jeweiligen Situationen sehr gut. Aber auch im Positionsangriff und mit Einzelaktionen bestach der Gast. Überhaupt hatten alle Spieler einen sehr guten Tag. Das war nötig, da es personelle Rückschläge gab: Kreisläufer Kevin Lux fuhr krankheitsbedingt gar nicht mit. Der zweite Kreisspieler Fabian Plaul erhielt bereits in der 8. Minute nach einem Foul die Rote Karte. Und Kapitän Sebastian Damm war nach einem an ihm begangenen Foulspiel Anfang der zweiten Halbzeit nicht mehr einsatzbereit. Die verbliebenen Spieler trotzten dieser Situation. Stark der Auftritt von Lukas Hartung, der am Kreis seine beiden „Positionskollegen“ hervorragend vertrat – sowohl in der Abwehr als auch im Angriff.
In der ersten Halbzeit lieferte die Oranienburger Mannschaft ein ziemlich fehlerfreies und effektives Spiel ab. In der 21. Minute führte sie bereits mit 18:11. Vollstrecker waren in den ersten 30 Minuten insbesondere Linksaußen Nicolai Jantzen (6 Tore), Rückraumspieler Erik Gerntke (4) und Mittelmann Sebastian Damm (3). Dieses Level konnte nicht ganz gehalten werden, so dass der Vorsprung bis zur Pause schrumpfte (21:17).
Überfallartig und mit den Fans im Rücken glichen die Gastgeber wenige Minuten nach dem Wechsel tatsächlich aus (21:21/34. Minute). Sebastian Naumann (11 Tore), Matevz Kunst (9), Aleksander Olkowski (6) & Co. drehten auf. Das genannte Trio erzielte allein 26 der 34 Treffer der Gastgeber.
Der OHC stabilisierte sich nach dem Teamtimeout ihres Trainers: „Die Spieler sollten ruhig bleiben, an sich glauben und das eigene Spiel weiterspielen.“ Das taten sie. Nicht nur das – sie kämpften um jeden Zentimeter.
Nach dem Ausscheiden von Sebastian Damm übernahm Ricardo da Silva Magalhaes das Zepter als Spielgestalter und Vollstrecker. Bis in die Endphase hinein blieb es vor 545 Zuschauern ein ausgeglichenes Spiel (31:31/52. Minute). In den Schlussminuten war Torwart Paul Porath mit mehreren parierten Bällen der entscheidende Faktor. Im Angriff spielte Anton Wagner-Douglas seine Schnelligkeit und seinen Durchsetzungswillen aus und markierte die letzten drei OHC-Tore, die den Sieg bedeuteten.
Oranienburg: Mestrovic, P. Porath – Gerntke (5), Plaul (1), Miels, Jantzen (8/4), Damm (3), Sauer (1), Wagner-Douglas (4), Lamp, Fritz (1), Magalhaes (5), Hartung (4), J. Porath (5), Williams
Plauen-Oberlosa: Stäglich (4), Kunst (9), Hanisch (1), Jezernik (1), Petrovský, Foluszny, Chobot, Schauer (1), Becvar (1), Olkowski (6), Malta, Puljic, Nedoma, Ebert, Naumann (11/4)
Vorbericht

„Müssen ins Tempospiel kommen“
Es ist Spiel eins des Oranienburger HC nach der hohen Niederlage gegen den MTV Braunschweig vor einer Woche: das Gastspiel beim SV 04 Plauen-Oberlosa. Den Oranienburgern ist sehr wohl bewusst, dass die Aufgabe nicht viel leichter sein wird, „dennoch wollen wir in jedem Fall eine Reaktion zeigen“, sagt Kapitän Sebastian Damm. Er und seine Teamkollegen wissen, dass sie auf einen Supergegner treffen, der in den ersten Spielen der Saison gegen vermeintliche Favoriten Siege eingefahren hat; so gegen Hildesheim, Hildesheim, Rostock und in Stralsund. Die Füchse Berlin II haben vor einer Woche gezeigt, dass Oberlosa in eigener Halle anfällig sein kann, sie fügten den Erzgebirglern beim 28:33 die erste Heimniederlage zu.
Die gastgebende Mannschaft, die sich im Mai erst in der Relegation in der 3. Liga halten konnte, hat die bisherigen Punkte nicht zuletzt dank der hochklassigen Neuzugänge geholt. Beste Beispiele: Leos Petrovski, der in der vergangenen Saison noch beim TBV Lemgo in der Bundesliga spielte. Seine 67 Länderspiele für Tschechien toppt dann noch sein Landsmann Roman Becvar (120). Der 35-Jährige, der eine Menge Erfahrungen in der 1. Und 2. Bundesliga sammeln durfte, ist auf der Mittelposition zu Hause.
„Plauen hat eine enorm hohe Qualität“, schätzt Basti Damm ein. Die Mannschaft sei von allen Positionen gefährlich und sehr routiniert. Der OHC, der ohne den weiterhin verletzten Jardel Suana antritt, könne nur über das solide eigene Spiel erfolgreich sein. „Das heißt, die Abwehr muss stabil stehen, so dass wir ins Tempospiel kommen. Das ist das wichtigste Mittel. Und jeder muss noch ein oder zwei Schritte mehr gehen als zuletzt. Nur so kommen wir wieder in Tritt“, so der Kapitän. Spielbeginn in Plauen-Oberlosa ist am Samstag um 19 Uhr.