Oranienburger HC – TuS Vinnhorst 26:28 (12:12) Heimspiel: 22.03.2025 | 18:30 Uhr

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Spielbericht

Foto (BiSt/ OHC): OHC-Mittelmann Aaron Krai marschiert seit Wochen als Antreiber und Vollstrecker vornweg.

Niederlage gegen Tabellendritten

Nach drei Heimsiegen in Folge musste sich Drittligist Oranienburger HC am Samstagabend vor eigenem Publikum geschlagen geben. Gegen den TuS Vinnhorst hieß es 26:28 (12:12). Eine Niederlage, die es nicht hätte geben müssen.

14 technische Fehler in der ersten Halbzeit seien einfach zu viel gewesen, merkte Henning Jantzen an. Mit seinem Bruder Michael sowie Marcus Schmöker hatte er vier Tage vor dem Spiel gegen den Tabellendritten die Verantwortung übernommen. Sein erster Eindruck: „Es ist viel Leben in der Mannschaft. Die Jungs wollen, brauchen aber eine richtige Führung und den richtigen Weg.“

900 Zuschauer erlebten in der MBS-Arena ein spannendes Spiel mit einigen Wendungen. „Unser Matchplan ist aufgegangen“, sagte Henning Jantzen – und unterstrich dabei den Umstand, dass die Hausherren bis zur Pause lediglich zwölf Gegentreffer zuließen. 12:12 lautete das Resultat beim Gang in die Kabine, nachdem die Gäste aus Hannover schon mit drei Toren in Führung gelegen hatten (5:8, 6:9). Spielten zwei rote Karten binnen einer Minute eine Rolle? Zunächst erwischte es nach einer harten Abwehraktion Sven Eberlein (20.). Der Co-Kapitän sei der wichtigste Spieler in der Abwehr, betonte Gäste-Coach Davor Dominikovic. 54 Sekunden später musste auch Maurice Lungela vom Feld. Der TuS-Kapitän hatte einen Siebenmeter zu hoch angesetzt, der Ball ging an den Kopf von OHC-Torwart Paul Porath.

Wer damit rechnete, dass die ohnehin personell gebeutelten Gäste (reisten mit nur zehn Feldspielern an) das Tempo in einem Spiel mit hoher Intensität nicht mehr würden mitgehen können, sah sich getäuscht. Dominikovic sah „Moral und Kampf in der Abwehr, unterstützt vom Torhüter“. Was seine Mannschaft (die vor wenigen Tagen erfuhr, dass der Verein nicht für die Aufstiegsrunde meldet) gemacht habe, sei unglaublich gewesen.

In punkto Leidenschaft war aber auch dem OHC nichts vorzuwerfen. Die Oberhavel-Kreisstädter trugen ihren Teil dazu bei, dass die Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle erlebten. Die 13:12-Führung für das eigene Team (es sollte die letzte im Spiel sein) war der Auftakt in einen spannenden zweiten Abschnitt, in dem letztlich Kleinigkeiten entschieden. „Wir haben leider nach hinten raus die Kompaktheit in der Abwehr verloren.“ Über weite Phasen sei es verstanden worden, leichte Anspiele zum Kreis zu unterbinden. „Dann haben wir die ‚einfachen Tore‘ durchgelassen“, so Henning Jantzen.

Über die Stationen 15:17 (37.) und 17:20 (43.) schienen die Gäste zu enteilen. In der 47. Minute war Oranienburg wieder ran (20:21) um fünf Minuten später wieder mit drei Toren zurückzuliegen. In der dramatischen Schlussphase bot sich vor frenetisch mitgehenden Zuschauern immer wieder die Chance für den Anschlusstreffer oder sogar Ausgleich – blieb aber ungenutzt.

Oranienburg: P. Porath, Mestrovic, Harries – Gerntke, Krai (6), Schmöker (2/2), Plaul (1), Jantzen (5), Damm (1), Wagner- Douglas (1), Lamp, Lux (4), Fritz (2), J. Porath (3), Williams (1), Ehmke

Vinnhorst: Petrov (1), Krebs – Böhm (3), Eberlein (1), Lungela (1), Schönenberg, Hagen (7/1), Tomashevsyi (2), Müßner (2), Weber (7/2), Ivanov (4).

Vorbericht

Foto (OHC/ Lulu): Kompromisslos in der Abwehr: Fynn-Ole Fritz (l.) und Dennis Schmöker.

Erstmals mit Trainertrio auf der Bank

Beim Oranienburger HC beginnt aktuell aller zwei Wochen eine neue Zeitrechnung. Erstmals sitzt am Samstag bei einem Drittliga-Spiel ein Trainertrio auf der Bank der ersten Männermannschaft: Henning und Michael Jantzen sowie Marcus Schmöker. Am Dienstag übernahmen sie vom Interimsgespann Patrick Lehmann/Riccardo Tourmo und verschafften sich seitdem mehr als einen ersten Eindruck. Gegen TuS Vinnhorst stehen sie am Samstag erstmals in der Verantwortung.

„Wir haben ein positives Gefühl, die Mannschaft zog gut mit, war fokussiert und motiviert. Es sah oftmals besser aus als in den Spielen. Dass die Spieler individuell stark sind, wissen wir. Jetzt geht es darum, Kleinigkeiten zu verändern“, sagt Henning Jantzen, der für die letzten sieben Saisonspiele in die verantwortliche Rolle geschlüpft ist. Einer der Schwerpunkte: das Tempo erhöhen. In manchen Spielen habe es so ausgesehen, als ob die Mannschaft mit angezogener Handbremse gespielt hatte. Das lag mit Sicherheit auch mit dem verloren gegangenen Selbstvertrauen“, so der Chefcoach. Die Selbstsicherheit – so eines der Ziele – solle zurückgewonnen werden; schnelle Mitte, erste und zweite Welle sollen mehr praktiziert werden, allerdings ohne zu überdrehen.

Wichtig sei, im eigenen Spiel die Fehler soweit wie möglich zu minimieren, um nicht in Konter der Gäste zu laufen. Nicht überdrehen, den Ball auch mal runternehmen – ein gutes Maß sei der richtige Schlüssel. Dass der OHC in der Abwehr eine Wucht ist, das wissen die drei Coaches. Dennoch ließen sie genau das in dieser Woche trainieren, um womöglich noch mehr herauszukitzeln aus dem Team. Ein kompromissloses, konzentriertes Abwehrspiel wie vorigen Samstag gegen den Stralsunder HV (29:27-Sieg) könnten den TuS Vinnhorst erheblich unter Druck setzen.

Die drei Männer auf der Bank haben sich vom Tabellendritten aus Hannover bereits Eindrücke verschafft. Mit Maurice Lungela habe das Team einen kreuzgefährlichen, wurfgewaltigen rechten Rückraumspieler in den eigenen Reihen. Mittelmann Melf Hagen ziehe sehr geschickt die Strippen und bindet die Kreisspieler permanent gekonnt mit ein. „Unsere Aufgabe wird es sein, Räume zuzustellen beziehungsweise die ‚weiten Würfe‘ zu verhindern. Die Abwehr der Gäste verteidigt mitunter sehr unorthodox, da müsste sich der OHC drauf einstellen“, so Henning Jantzen.

Spielbeginn ist am Samstag um 18.30 Uhr in der MBS-Arena Oranienburg. Für den OHC setzt sich der Kampf um den Klassenerhalt fort.