Oranienburger HC – SC DHfK Leipzig II 35:28 (16:12) Heimspiel: 01.02.2025 | 18:30 Uhr

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Spielbericht

Foto (OHC/ BiSt): Endlich konnte der OHC wieder jubeln.

Das große Durchatmen

Der Oranienburger Handball-Club sorgte am Samstagabend für einen kollektiven Befreiungsschlag. Mit einem überzeugenden Sieg gegen den SC DHfK Leipzig II holte das Team im Jahr 2025 die ersten beiden Pluspunkte. Das Team wusste, was die Stunde geschlagen hatte. Es mussten unbedingt beide Zähler in Oranienburg bleiben, um nicht auf einen Abstiegsplatz abzurutschen. Dementsprechend trat die Mannschaft auf. Von Anfang an lag der OHC in Führung und gab sie kein einziges Mal ab.

Für Torwart Paul Porath gab es doppelten Grund zur Freude. Zum einen feierte er nach fast 14-monatiger Verletzungspause sein Comeback. Und das beging er mit einem Sieg. Der 28-Jährige durfte von Beginn an zwischen die Pfosten gehen und zahlte das mit einer beeindruckenden Leistung zurück. Von der ersten Sekunde an war er voll im Spiel und holte sich mit den gehaltenen Bällen Selbstvertrauen. Seine Vorderleute taten es ihm in Sachen Einsatzwillen gleich. Der OHC verstand es, die sehr junge Leipziger Mannschaft in den Griff zu bekommen. Vor allem deren schnelles Spiel konnte unterbunden werden. Das war die Grundlage, auf der die Mannschaft ihr Spiel aufzog. „Wir machen das in der Abwehr die ganze Zeit gut!“, lobte Trainer Darius Krai den Deckungsverbund.

Schon in der ersten Halbzeit führte der Gastgeber vor 876 Zuschauern teilweise mit vier Toren (10:6, 12:8 und zur Pause 16:12). Die Führung geriet nicht in Gefahr. Der Leipziger Angriff – der zweitbeste der Liga – wurde so unter Druck gesetzt, dass die Jungs nur wenige Lücken fanden.

Das dominante Spiel setzte sich nach dem Wechsel fort. Der aufmerksame Gastgeber profitierte von eigenen Ballgewinnen und von technischen Fehlern der Profi-Reserve der Sachsen. So wurde der Vorsprung ausgebaut. Kapitän Dennis Schmöker sorgte wenige Minuten nach dem Wechsel sogar für einen Sieben-Tore-Vorsprung (21:14). Die Halle kochte. Leipzigs Trainer Enrico Henoch probierte einiges aus – doppelte Manndeckung oder offensive Abwehrvariante: „Wir haben viel probiert, aber es hat kaum etwas funktioniert“, sagte er nach dem Spiel. Es gab lediglich einen Moment, in dem die Gäste auf eine Wende hoffen konnten. Das war beim 28:24, nachdem der starke Gästekeeper Niclas Schuhmann einige Oranienburger Würfe parierte, seine Mannschaft die eigenen Möglichkeiten aber nicht nutzte. Stattdessen marschierte der OHC nach Ballgewinnen davon, hielt das Niveau hoch. Neben Aaron Krai, der mit seiner Spielführung und den elf erzielten Treffern glänzte, sollten Anton Wagner-Douglas und Christoph Lamp in der Phase mit 1-gegen-1-Aktionen für Gefahr sorgen – und setzten das tadellos um.

„Wir haben uns gegenüber den letzten beiden Spielen wieder gesteigert, konnten unsere Leistung über 50, 55 Minuten stabil halten“, konstatierte Oranienburgs Trainer Darius Krai. Er fügt aber auch an: „Dieser Sieg war nur der erste Schritt. Der nächste muss nächsten Samstag gegen Flensborg folgen.“

Oranienburg: P. Porath, Mestrovic, Harries – Gerntke (5), A. Krai (11), Schmöker (4), Plaul, Jantzen (3/3), Damm, Lamp (1), Wagner-Douglas (3), Lux  (1), Fritz (3), J. Porath (4), Williams, Ehmke

Leipzig II: Werner (1), Volmert (2), Potschies, Lenz, Kremen (2), Schmitt (1), Brix, Voß (5), Stürzebecher (1), Hollenberg, Schmischow (2), Pietrusky (2), Schuhmann (1), Martyn, Gauer (9/3), Greilich (2)

Vorbericht

Foto (OHC/ SB): Szene aus dem Hinspiel.

OHC-Trainer Darius Krai: „Wir müssen abgezockt agieren“

Es ist Spiel eins nach dem Drama von Bernburg. Ziel der Trainingswoche war es, die 34:35-Pleite beim Tabellenletzten SV Anhalt Bernburg so schnell wie möglich aufzuarbeiten und dann nur noch den Blick auf das Spiel ging den SC DHfK Leipzig II am Samstag zu richten (18.30 Uhr, MBS-Arena Oranienburg). „Die Niederlage war brutal und es dauerte, um zu begreifen, was da passiert war“, sagte OHC-Trainer Darius Krai am Donnerstagabend und meinte die verspielte Acht-Tore-Führung mit dem letzten Gegentor in der Schlusssekunde als i-Punkt.

Der Coach musste in dieser Woche als erster den Kopf wieder hochnehmen, um die Mannschaft auf den nächsten Gegner einzuschwören. „Als Trainer musst du ja vorangehen.“ Das tat er dann auch mit dem Vorhaben, sein Team wieder aufzurichten und bereit zu machen für die nächste Aufgabe. Wenn er aus dem dramatischen Spielverlauf und den zurückliegenden Spielen etwas Positives mitgenommen hat, dann die Tatsache, dass die Mannschaft – auch wenn es gegen den Tabellenletzten SV Anhalt Bernburg war – noch länger als in den Wochen zuvor eine stabile Leistung abrufen konnte. Das seien gegen Rostock 30 Minuten und in Bernburg circa 40 Minuten gewesen; wohlwissend, dass auch die im Normalfall nicht ausreichen dürften, um ein Ligaspiel zu gewinnen. Aber die Tendenz sei steigend. „Wir müssen möglichst 60 Minuten auf einem Level spielen. Ich muss zugeben, es ist uns in dieser Saison bislang nicht gelungen, dorthin zu kommen. Wir brauchen Stabilität.“

Die Leipziger Mannschaft ist immer eine Wundertüte, weil kein Gegner weiß, mit welchem Kader das Team von Trainer Enrico Henoch antritt. Er selbst erfährt das immer erst am Donnerstag vor dem Spiel. Auch diesmal: „Ich weiß nicht, ob ich A-Jugendliche mitnehme“, sagte er vor ein paar Tagen. Zumindest hat die „A“ – sie setzt sich aus Sportschülern zusammen – am Wochenende punktspielfrei. Auch der Spielplan der ersten DHfK-Mannschaft (1. Bundesliga) wird bei der Planung berücksichtigt. Wegen der Weltmeisterschaft pausiert aber auch die.

„Wir wissen natürlich, dass die Leipziger einen enormen Tempohandball aufs Parkett bringen. Daraus resultieren auch immer die torreichen Spiele“, zählt Darius Krai auf. Zuletzt warf die Mannschaft zweimal 40 Tore, einmal 38 und einmal 34 Treffer. Uns muss es gelingen, das schnelle Spiel zu verhindern, wir müssen abgezockt agieren“, so der Coach. Jetzt gehe es einzig und allein um das Spiel am Samstag gegen Leipzig. „Dazu müssen die Köpfe hochgehen und die guten Sachen aus den letzten Wochen mitgenommen werden. Klar ist auch, dass wir nicht nur eine Schippe drauflegen können, sondern müssen, um zu punkten.“