Oranienburger HC – HC Empor Rostock 26:35 (15:17) Heimspiel: 18.01.2025 | 18:30 Uhr
Spielbericht

OHC muss sich Empor Rostock beugen
Eine klare Heimniederlage kassierte der Oranienburger HC am Samstagabend in der MBS-Arena. Vor ausverkauftem Haus (920 Zuschauer) zeigte der favorisierte HC Empor Rostock spätestens in der zweiten Halbzeit, wie effizient Handball gespielt werden kann und sogar muss, um in dieser Liga erfolgreich zu sein. Die Mannschaft von der Ostsee stellte eine sehr fokussierte Abwehr und hatte mit Torwart-Routinier Robert Wetzel einen Mann im Kasten, der zur Stelle war, wenn es drauf ankam. „Der Abwehr- und Torwartwechsel hat uns gutgetan“, sagte Rostocks Trainer Nicolaj Andersson.
Der OHC – ohne Winterneuzugang Sebastian Damm (verletzte sich im Freitag-Training) – begann respektabel. Gut eine Viertelstunde lang spielten beide Teams auf Augenhöhe, der Gastgeber lag zu diesem Zeitpunkt mit 11:9 in Führung (18. Minute). „Da verteidigen wir gut und kommen ins Tempo“, so OHC-Trainer Darius Krai. Dann kam die erste Schockwelle mit vier Toren in Folge für die Rostocker zum 11:13-Zwischenstand. Sie bestraften technische Fehler der Gastgeber. Das setzte sich später noch einmal fort. Allerdings schaffte es der Gastgeber bis zur Pause, den Anschluss zu halten (15:17) – auch Dank einiger Paraden von Teo Mestrovic.
Nach dem Wechsel – beide Teams erhielten je eine rote Karte (Gansau/Rostock/36.) – Lux/Oranienburg/52.) – verschoben sich die Kräfteverhältnisse zu Gunsten der Rostocker immer mehr. Die offensive 3:2:1-Deckung bereitete dem OHC zusätzliche Schwierigkeiten. „Da fanden wir kaum bis gar keine Lösung“, gestand Darius Krai. Die Möglichkeiten, Tore zu erzielen, blieben dem Gastgeber trotz der vielen Ballverluste. Allerdings bevorzugte die Mannschaft viel zu oft das Abspiel als in die Lücken der Abwehr zu stoßen. Die Rostocker enteilten auf drei, vier, fünf und sechs Tore (21:27/46. Minute). Die Hoffnung, den Rückstand zu verkürzen beziehungsweise doch noch mal in Reichweite zu kommen, zerstob immer genau in den Momenten, in denen die Möglichkeit dazu gegeben war. So parierte Robert Wetzel zwei Siebenmeter, bei zwei 1:0-Kontern schaffte es der OHC ebenfalls nicht, den Ball unterzubringen. „Uns unterlaufen insgesamt viel zu viele Fehler“, so Darius Krai. So gingen die Köpfe nach unten, die Ballverluste häuften sich. Für die Rostocker ein gefundenes Fressen.
Oranienburg: Mestrovic, Harries – Gerntke (2), A. Krai (5), Schmöker, Plaul, Hase (1), Jantzen (5), Wagner-Douglas, Lamp (3), Lux (5), Fritz, J. Porath (4/4), Williams (1), Ehmke
Rostock: Wetzel, L. Mehler – Wittkopp, Meuser (1), Richter (1), Mamporia (1), Mehler (4), Schütze (5), Magalháes, Funke (6/4), Pratschner (3), Gansau (4), Pechstein (2), Reichardt (1), Lößner (7)
Vorbericht

Der Schlachtplan gegen Rostock steht
Der Schlachtplan steht: In eigener Halle will der Oranienburger HC den großen Favoriten HC Empor Rostock so lange wie möglich vor eine echte Herausforderung stellen. Das ist aber nur einer von zwei Punkten, den die Oranienburg auf der Agenda haben: „Wir wollen in dem Spiel Spaß haben“, sagt Trainer Darius Krai vor dem Duell gegen einen der drei großen Staffelfavoriten.
An einem ganz normalen Spieltag sind die Kräfteverhältnisse zwischen beiden Mannschaften ungleich verteilt. Der Gastgeber (Platz 13) muss nicht nur wegen der Tabellenkonstellation mit der Außenseiterrolle leben. In Rostock herrschen ganz andere Verhältnisse als bei allen anderen Vereinen. Die Empor-Spieler sind Vollprofis, besitzen individuell alle eine Klasse für sich. Dazu kommt die Breite des Kaders. Das Trainergespann Nicolaj Andersson/Tobias Seering hat – auch wenn es verletzte Spieler gibt – immer noch ganz andere Optionen als die meisten anderen Vereine.
Nun gibt es aber auch die außergewöhnlichen Tage. Auf die hofft jeder der Rostocker Gegner, wenn es zum direkten Duell kommt. „Wir sind durchaus so selbstbewusst und sagen: An solchen Tagen können wir jeden Gegner der Liga bezwingen. Wir haben – wie ich finde – auch einen sehr guten Kader beisammen. Der ist zu allem fähig. Es braucht natürlich eine Topleistung mit einer hohen Effektivität, wie wir sie zum Beispiel in Altenholz vor einer Woche hatten. Und die Anzahl der Fehler muss auf ein Minimum reduziert werden“, sagt Darius Krai.
Er erinnert gern an die letzten drei Spiele gegen die Rostocker, in denen er an der Seitenlinie stand. In den beiden Auswärtsspielen unterlag Oranienburg jeweils denkbar knapp mit nur einem Tor sehr unglücklich (25:25, 30:31). Das Heimspiel in der vergangenen Saison ging deutlicher an die Rostocker (35:26). Allerdings hat der OHC auch dort nicht so schlecht gespielt. Auf der Zielgeraden schraubten die Gäste das Ergebnis nach etlichen OHC-Fehlern in die Höhe.
Am Samstag, 18.30 Uhr, MBS-Arena, will die Oranienburger Mannschaft den Heimvorteil in voller Halle nutzen. „In dieser Saison fühlen wir uns zu Hause wohler als auswärts. Auch wenn wir vorige Woche in Altenholz verloren haben, holte sich die Mannschaft dort mit ihrem Auftritt Selbstvertrauen. Das wollen wir mit in das Spiel gegen Rostock“, so Darius Krai. „Und dann schauen wir mal.“