Spielbericht

Foto (OHC/ Luise Müller): Ricardo da Silva Magalhaes (Trikotnummer 36) beim Torwurf.

Füchse legen enorm hohes Tempo vor

Der Oranienburger HC hat es nicht geschafft, den Schwung vom Sieg in Plauen mitzunehmen. Am Samstag verlor er gegen den Tabellenzweiten Füchse Berlin II mit 31:36. 

Der Gastgeber lieferte den Youngsters einen großen Kampf, musste sich aber ihrem Tempospiel geschlagen geben und hatte an den Fehlern zu knabbern, die ihnen unterliefen und bestraft wurden. Beide Trainer – Armands Uscins (OHC) und Kenjy Hövels (Füchse II) – waren sich einig, dass die Phase kurz vor und nach dem Wechsel ausschlaggebend für den Ausgang war. Nach 28 Minuten führte Oranienburg mit 15:13, geriet aber im Unterzahlspiel bis zum Wechsel in einen 15:16-Rückstand.

„Wir kamen zudem etwas wacher als der OHC aus der Kabine und setzten uns ab“, sagte Kenjy Hövels. Mit dem Vorsprung im Rücken schienen die Gäste noch leichtfüßiger zu sein und noch einfacher zu ihren Toren zu kommen. Fehlabspiele und ungenaue Würfe der Oranienburger begünstigten das. Halbzeitübergreifend brannten die Füchse innerhalb von 15 Minuten mit ihrem 15:5-Lauf bis zur eigenen 28:20-Führung ein Feuerwerk ab. Die Gegenstöße spielten sie konstant auf hohem Niveau aus. 

Aufgeben war beim OHC, der sieben Zeitstrafen erhielt (Füchse zwei) und drei Siebenmeter verwarf, keine Option. „Die Jungs haben gut gekämpft“, so Armands Uscins. Mit der 5:1-Deckung und Torwartparaden von Paul Porath sowie erfolgreichen Angriffen kam der Gastgeber wieder in Reichweite (29:32/58. Minute). Mehr ließen die Füchse nicht zu. Mit Lauro Pichiri (7 Tore), Gabriel Kofler (9) und Jan Grüner (12) hatten sie exzellente Vollstrecker, die zusammen 28 ihrer 36 Tore markierten. Der fiel am Ende verdient aus. 

Oranienburg: P. Porath, Mestrovic – Gerntke (1), Plaul, Miels, Jantzen (4), Damm (6), Sauer (1), Wagner-Douglas (3), Lamp, Lux (2), Fritz (3), Magalhaes (7/2), Hartung, J. Porath (4/2)

Berlin II: Joppich, Glamann, Mohr, Laskowski, Pichiri (7), Kupiec, Bernkop-Schnürch, Reichardt (1), Grüner (12/1), Wollny, J. Kofler (2), G. Kofler (9), Kusche (2), Losch (3), Lahuis

Vorbericht

Foto (OHC/ BiSt): Nicolai Jantzen war beim letzten Duell OHC gegen seinen Ex-Klub Füchse II mit fünf Treffern bester Werfer. Oranienburg gewann im April 27:18.

Füchse U23 kommt

Dieses Spiel gibt es nur einmal im Jahr in der MBS-Arena: Oranienburger HC gegen Füchse Berlin II – es ist das einzige Brandenburg-Berlin-Derby der Saison. Nach dem Stand der Dinge kann und muss es laut Tabelle als Spitzenspiel der 3. Liga Nord-Ost angesehen werden. Der Tabellensechste empfängt den Tabellenzweiten.

„Wir haben eine ordentliche Trainingswoche hinter uns gebracht und werden die letzte Einheit am heutigen Freitagabend absolvieren“, sagt Oranienburgs Trainer Armands Uscins. Die Stimmung sei sehr gut im Team. Der Fokus richte sich seit Tagen zu 100 Prozent auf diesen Handballknüller in der Hauptstadtregion.

Der OHC hat sich mit dem Sieg in der vergangenen Woche beim SV 04 Plauen-Oberlosa (36:30) wieder ins Mittelfeld der Tabelle geschoben und für ein ausgeglichenes Punktekonto gesorgt (6:6). Der Samstag-Gegner aus Berlin steht mit 8:2 Punkten noch besser da und ist so etwas wie die Mannschaft der Stunde der Staffel Nord-Ost. Lediglich eine Niederlage kassierten die Berliner in den bisherigen sechs Spielen – das 23:40 bei Eintracht Hildesheim, einem der Staffelfavoriten. Alle anderen Partien gewann die Mannschaft von Trainer Kenji Hövels und Co-Trainer Per Oke Kohnagel, der von 2017 bis 2019 beim OHC spielte, souverän; unter anderem fuhr das Team Siege in Rostock und Plauen sowie daheim gegen Stralsund ein. Ein furioser Saisonstart. „Die spielen einen sehr schnellen Handball. Die Spieler haben eine tolle Ausbildung und überzeugen mit ihrem Eins-gegen-eins. Unsere Aufgabe muss es sein, das Tempo der Berliner zu drosseln und unser eigenes Tempo hochzuhalten“, sagt Armands Uscins. Der Coach kann auf alle Spieler zurückgreifen. Kreisläufer Kevin Lux, der zuletzt krankheitsbedingt fehlte, steht seit Dienstag wieder im Training und demzufolge am Samstag auch im Kader. Das Spiel beginnt um 18.30 Uhr in der MBS-Arena Oranienburg.