HSG Eider Harde – Oranienburger HC 28:28 (15:18) Auswärts­spiel: 16.11.2024 | 19:15 Uhr

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Spielbericht

Foto (SB): Teo Mestrovic rettete kurz vor Abpfiff mit einer Glanzparade einen Punkt für sein Team. Hier ein Bild aus dem Gastspiel beim Stralsunder HV.

Sieg aus der Hand gegeben

Gaaaanz nah dran war der Oranienburger Handball-Club am ersten Sieg seit fünf Wochen. 40 Sekunden vor Schluss führte das Team noch mit 28:27, war im Ballbesitz. Es sah nach einem Erfolg aus. Dann aber gab es einen weiteren bitteren Ballverlust, den die Gastgeber zum Ausgleich nutzen. Und es hätte fast noch schlimmer kommen können, denn auch der letzte OHC-Angriff wurde abgefangen, so dass die Hausherren noch einmal zum Abschluss kamen. Doch Torwart Teo Mestrovic parierte den Wurf zwei Sekunden vor Schluss. „Es ist schon sehr ärgerlich, dass wir den Sieg aus der Hand gegeben haben. Wir waren 50 Minuten das bessere Team, führten fast die ganze Zeit und hatten das Spiel gefühlt im Griff“, sagte der Trainer Darius Krai nach dem Abpfiff.

In der ersten Halbzeit hatte sich sein Team nach anfänglichem Gleichstand (3:3, 6:6, 9:9) eine klare Führung erarbeitet (17:12/27. Minute) und ging mit einem 18:15 in die Kabine. „Das waren ziemlich gute 30 Minuten. Unsere Angriffseffektivität lag bei 60 Prozent. Wir haben es gegen die offensive Abwehr von Eider Harde gut gemacht. Und wir kriegen – finde ich – noch zwei, drei Tore zu viel“, resümiert Darius Krai.

Er musste registrieren, dass die in der ersten Halbzeit erfolgreiche Taktik nach dem Wechsel nicht mehr so funktionierte. So kamen die Gastgeber – die insgesamt viele Angriffe in den Sand setzten – Tor um Tor heran. Allerdings hielt der OHC den Vorsprung die meiste Zeit auf zwei bis drei Tore. Den Ausgleich für die Norddeutschen verhinderte der OHC lange – nicht zuletzt dank der Paraden von Teo Mestrovic. In der 52. Minute war es beim 25:25 aber so weit. Noch einmal legte Oranienburg vor (27:25, 28:26). Aber in den letzten vier Minuten unterliefen dem OHC im Angriff reihenweise Fehler, die in Ballverluste und Gegentore mündeten.

Der OHC bekam insgesamt vier Siebenmeter gegen sich, die alle verwandelt wurden. Selbst erhielt das Team keinen Strafwurf. Auch die Zeitstrafen-Statistik sprach eindeutig gegen den OHC: sechs Hinausstellungen stehen im Protokoll, eine für die HSG. „Das berücksichtige ich in der Gesamtbetrachtung natürlich. Insofern muss ich die Mannschaft loben, weil sie die Mentalität gezeigt hat, mit diesen Situationen umzugehen“, so Darius Krai. Nichtsdestotrotz bedauert er, dass es nur ein Punkt geworden ist. „Jetzt ist das so. Aktuell brauchen wir jeden Punkt. Heute haben wir einen geholt, nächste Woche wollen wir bei den Füchsen weitermachen.“

HSG Eider Harde: Frahm (4), Glumm (7), Oettershagen (1), Hamann (9/4), Hartwich (1), Schmidt, Heinemann (3), Dau, Schneider, Kock (1), Fülbier (1), Bies (1), Deleske, Heckel, Rohwer, Haack

Oranienburger HC: Mestrovic (1), Harries – Gerntke (1), A. Krai (4), Schmöker, Plaul (1), Miels, Hase (2), Jantzen (2), Lamp (3), Reineck (4), Lux (7), Fritz (3), Ehmke

Vorbericht

Foto (BiSt): Vor genau einem Jahr trafen beide Teams in Oranienburg aufeinander. Kevin Lux (OHC) setzt sich hier gegen Finn Ketelsen durch.

„Wir wollen und müssen punkten“

Nach einer einwöchigen Spielpause geht es am Wochenende in der 3. Liga weiter. Der Oranienburger HC bestreitet am Samstag, 19.15 Uhr, bei der HSG Eider Harde sein drittes Auswärtsspiel in Folge. Beide Teams trennt in der Tabelle nur ein Punkt. Der Gastgeber (6:14 Punkte) geht mit der Empfehlung eines knappen 31:30-Sieges im Nordderby gegen den DHK Flensborg in die 60 Minuten und befindet sich mittendrin in den Heimspielwochen (es folgt noch das Duell gegen Burgenland).

„Ich schätze die Mannschaft sehr. Ich finde, sie hat in den vergangenen Jahren zwischen den großen Vereinen des Nordens ihre eigene Identität gefunden“, sagt Darius Krai, Trainer des Oranienburger HC (7:13 Punkte). „Interessant ist die Art und Weise, wie das Team Handball spielt. Es macht Spaß, den Jungs zuzuschauen.“ Unangenehm sei deren per se offensive Abwehr, die sowohl in der 6:0- und 5:1-Variante praktiziert wird als auch in anderen Formen. HSG-Trainer Matthias Hinrichsen ist mit seiner Defensive ziemlich zufrieden. Mit Blick auf das Spiel gegen den OHC meint er, „dass wir im Angriffsspiel variantenreicher werden wollen und uns nicht so schnell mit Stoppfouls ausbremsen lassen dürfen.“ Sein Team solle sich nicht zu viel in Zweikämpfe verstricken lassen. Dieses Fazit zieht Hinrichsen nach all den bisherigen Begegnungen gegen den OHC: Im gebundenen Spiel habe man sich immer schwer getan. Übrigens feierte die HSG 2020 gegen den OHC-Drittliga-Premiere und unterlag mit 19:29.

Beide Teams müssen weiter punkten, um sich dauerhaft etwas Luft zur Kellerregion zu verschaffen. „Ich erwarte von meinen Spielern die bedingungslose Bereitschaft, gegen Eider-Harde zu spielen und sich auf den Kampf einzulassen“, so Darius Krai. Sein Team könne und müsse Zählbares mitnehmen. Trotz der erst sieben Punkte sieht er mehr Positives als Negatives und beobachtete eher die „kleinen Fehler“, die bislang zu Punktverlusten geführt hätten. „Wenn am Samstag jeder gewillt ist, jeden Zweikampf zu gewinnen, dann sehe ich guten Chancen für einen Erfolg.“