HC Empor Rostock – Oranienburger HC 31:30 (14:16) Auswärtsspiel: 08.09.2024 | 16:00 Uhr
Spielbericht
Zum zweiten Mal in Folge ist der Oranienburger HC beim Handballschwergewicht HC Empor Rostock knapp an einem Coup vorbeigerauscht. Nach der 25:26-Niederlage im Vorjahr (entscheidendes Tor fiel drei Sekunden vor Schluss) verpasste die Mannschaft am Sonntag beim 30:31 wieder eine mögliche Sensation. „Wir haben uns das selbst zuzuschreiben. Wenn man weiß, dass wir den Spielausgang in den eigenen Händen hatten, tut die Niederlage umso mehr weh“, sagte Kapitän Dennis Schmöker nach dem Spiel.
Es war eine fahrige Anfangsphase von beiden Teams. Ein Ballverlust folgte auf den nächsten; mehr sogar noch auf der Rostocker Seite. Der OHC nutzte das kompromisslos zu Gegenstößen – allen voran marschierte Linksaußen Nicolai Jantzen blitzschnell Richtung Rostocker Tor und vollendete ohne mit der Wimper zu zucken. Die Rostocker fanden regelmäßig Kreisläufer Dennis Mehler, der mehrfach einnetzte, aber auch „Riesen“ liegenließ. Empor-Trainer Nicolaj Andersson tobte ob der vergeben Chancen seiner Spieler. Der OHC blieb ruhig, führte 4:1, 8:5 und 12:9, ehe es beim 13:13 (25. Minute) erstmals einen Gleichstand gab. Trotzdem lag der OHC nach Toren von Nicolai Jantzen, Kevin Lux und Christopher Lamb zur Pause 16:14 vorn. Und das alles, obwohl OHC-Rückraumspieler Alexander Williams nach dem Hechtsprung zu einem Ball von zwei Rostocker Spielern eingekeilt wurde, sich die Schulter auskugelte und nicht mehr mitwirken konnte.
„Eigentlich hätten wir höher führen müssen, vergaben drei, vier freie Bälle bei Gegenstößen“, monierte Oranienburgs Trainer Darius Krai nach dem Spiel. Das rächte sich. Die Gastgeber waren zu Beginn von Hälfte 2 hellwach. Nach nicht einmal einer Minute war der Ausgleich geschafft, zwei weitere Treffer zum 18:16 folgten. Nach einer Viertelstunde stand es 24:19. „Da haben wir viel zu lethargisch gespielt“, urteilte der Coach. Etliche Ballverluste bei Querpässen im Rückraum und daraus folgende Tore weckten die Rostocker Spieler und Fans. Es schien so, dass sie nicht gehalten werden können, zumal auch noch der eingewechselte Torwart Leon Mehler zündete. Aber die Oranienburger warfen sich wieder in die Hitzeschlacht (Temperaturen von etwa 30 Grad in der OSPA-Arena). Mit einfachen Toren verkürzten sie den Abstand; erst auf 24:22, dann vom 30:25 auf 30:28. Schließlich fehlte nach dem Premierentreffer von Daniel Miels zum 31:30 wieder ein einziges Tor an einer faustdicken Überraschung. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie zurückgekommen ist. Wir fahren trotz der Niederlage mit einem guten Gefühl nach Hause“, so der OHC-Coach.
Rostock: Wetzel, L. Mehler – Costa Dias (2/2), Meuser (2), Mamporia (1), D. Mehler (5), Uhl (3), Magalháes (3), Funke (4), Pratschner (3), Gansau (3), Reichardt (2), Lößner (3), Oranienburg: Mestroviv, Harries – Krai (4), Schmöker, Plaul (1), Miels (1), Hase (3), Jantzen (10/1), Lamb (2), Reineck (1), Lux (5), Fritz, J. Porath (2), Williams (1), Ehmke
Vorbericht
OHC beim Pokalschreck
Zwei Punkte aus den ersten beiden Spielen – das war das Ziel des Oranienburger Handball-Clubs in der 3. Liga. Die hat das Team bereits nach dem ersten Spiel im Sack (26:25 gegen Altenholz). Und nun? „Wir fahren am Sonntag nach Rostock und werden versuchen, auch dieses Spiel positiv zu gestalten“, sagt Trainer Darius Krai vor dem Match am 2. Spieltag an der Ostseeküste (16 Uhr, OSPA-Arena).
Respekt vor dem übermächtigen Namen HC Empor Rostock? „Sicherlich, aber andererseits dürfen wir uns daran gewöhnen, dass wir auch solche Mannschaften ärgern können. Im vorigen Jahr hätte es fast geklappt“, so der Coach. Da unterlag der OHC in letzter Sekunde mit 25:26 beim Vizemeister Rostock. Der OHC fährt durchaus mit breiter Brust an die Ostsee, denn das gute Gefühl nach dem Auftaktsieg transportierte das Team mit in die Trainingswoche. Das soll möglichst auch mit ins Spiel genommen werden. „Ob es dann für etwas Zählbares reicht, sei dahingestellt“, sagt Darius Krai. „Wir wollen gewinnen!“
Wie gut der gastgebende Vizemeister wirklich ist, lasse sich nach den ersten beiden Pflichtspielen noch nicht sagen. Zunächst war da die Pokalsensation gegen den Erstliga-Aufsteiger 1. VfL Potsdam (28:25-Sieg), danach kam der unspektakuläre 31:26-Erfolg beim Aufsteiger DHK Flensborg. „Zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison ist kaum eine Mannschaft richtig eingespielt“, so der Oranienburger Coach. Dass die Rostocker eine hohe Qualität hätten, sei unverkennbar gewesen.
Eine Vakanz gibt es im OHC-Kader für das Spiel: Aaron Krai. Nach dem Donnerstag-Training stand noch nicht genau fest, ob er spielen kann. Physiotherapeutin Anna Krause versucht seit dem vergangenen Samstagabend, den Mittelmann, der im Spiel gegen Altenholz umgeknickt war, wieder fit zu kriegen. Torwart Lewin Harries ist nach seinem Urlaub wieder zurück, auch Christoph Lamp (hatte Corona) wird mit im Kader stehen.