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OHC I | Übergangsjahr mit Headcoach Christian Pahl

Ungewöhnliches OHC-Projekt: Wunschtrainer heuert auf Probe an und ist noch bei anderem Verein

Übergangsjahr mit Headcoach Christian Pahl / Der Neue hat aber schon jetzt „exorbitantes Mitspracherecht“

Mit einem extravaganten Konstrukt hat der Oranienburger Handball-Club die Suche nach einem Trainer für die erste Männermannschaft in Angriff genommen. Der neue Coach - die "TOP-1-Lösung" des Vereins - wird seinen Dienst aber nicht sofort antreten. Der gemeinsam getragene Plan ist, dass er dies erst am 1. Juli 2022 tun soll. Aus zweierlei Gründen: 1. Er stand bereits bei der Kontaktaufnahme durch den OHC im Wort bei einem anderen Verein. 2. Beide Seiten wollen sich in den nächsten Monaten beschnuppern, um zu sehen, "ob es passt". Eine absolut neue Konstellation beim OHC, dessen erste Mannschaft deshalb übergangsweise von einem Trainerteam betreut wird. 

Ob die Chemie zwischen beiden Seiten stimmt, wird sich in den nächsten Monaten herausstellen. Denn der neue Coach wird bereits mit dem Trainingsstart am heutigen  Montag zum Trainerteam des Drittligisten gehören. Er wird die Übungseinheiten inhaltlich wesentlich mitgestalten, auch wenn er nur sporadisch selbst vor Ort sein kann, um Trainingseinheiten in Oranienburg zu leiten beziehungsweise Spielen beizuwohnen. Vorrang hat noch seine bis zum Ende der Saison 2021/22 laufende Tätigkeit bei einem anderen Verein. Aus Loyalität gegenüber diesem Club wird er sein Wort halten und diesen Vertrag erfüllen. Weil sein künftiges Engagement beim OHC dort noch nicht bekannt ist, wird der Name des ehemaligen Bundesliga- und Nationalspielers derzeit noch nicht preisgegeben.

„Wir haben uns für diese außergewöhnliche Variante entschieden, weil wir genau ihn und keine Notlösung wollten“, sagt OHC-Vizepräsident Martin Siegler. Und der Sportliche Leiter Christian Pahl ergänzt ohne Wenn und Aber: „Er ist unser absoluter Wunschtrainer. Wir sind 150-prozentig von seiner Person und seinen Fähigkeiten überzeugt. Deshalb nehmen wir die Probezeit und dieses eine Jahr Wartezeit gern in Kauf.“ Der OHC wird in der neuen Saison mit einem Trainerteam arbeiten, an dessen Spitze der Sportliche Leiter Christian Pahl als Headcoach stehen wird. Sportlich soll die Mannschaft im Sinne des künftigen Trainers weiterentwickelt werden. Er habe ein exorbitantes Mitspracherecht bei der Trainingsgestaltung, so Pahl.

Beim OHC ist man von dieser Vorgehensweise absolut überzeugt und geht diesen Kompromiss, ein Jahr warten zu müssen, gern ein. Eine völlig neue Kreation, zu der auch die Bereitschaft von Christian Pahl gehört, doch noch einmal an die Seitenlinie zurückzukehren wird. „Es ist ein Glück für uns, dass wir so einen menschlich und fachlich tollen Typen wie Christian haben, der bereit ist, sich noch einmal ein Jahr in diese verantwortungsvolle Position zu begeben. Er hat das Standing in der Mannschaft. Und irgendwie ist das Ganze ja auch sein Projekt“, so Martin Siegler.    

Christian Pahl, der sieben Jahre Trainer des Teams war (2013 bis 2020) und im Vorjahr ausschließlich als Sportlicher Leiter fungierte, kehrt damit zurück auf die Bank. Für ihn ein Job auf Zeit. „Für mich ist es eine absolute Lernzeit. Ich habe maximales Vertrauen zum neuen Trainer und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm, Mario und Anna. Nichtsdestotrotz wird es für alle eine echte Herausforderung“, so Christian Pahl, der seine Trainerlaufbahn 2020 eigentlich für beendet erklärt hatte. „Aber der Verein hat mir in all den Jahren sehr viel ermöglicht. Ich möchte in dieser Situation helfen und mache das sehr gern."

Im Trainerteam der Saison 2021/22 werden neben Headcoach Christian Pahl und dem „Schattentrainer“ der bisherige Co-Trainer Mario Müller und Physiotherapeutin Anna Völker sein. Darüberhinaus gibt es Gespräche mit dem ehemaligen Kreisspieler Yannick Schindel über die Aufgabe des Kraft- und Athletiktrainers.

Für den Vereinsvorstand ist diese außergewöhnliche Herangehensweise ein weiteres Zeichen für einen Neuanfang im Verein. Denn nicht nur das erste Männerteam sei neu aufgestellt worden („Wir setzen mit dem vorübergehenden Trainerteamkonstrukt neue Reize!“), sondern der Verein stehe nach der unruhigen Zeit der Pandemie auf festen Füßen und sei dabei, mit veränderten Strukturen im Umfeld die kommenden Herausforderungen anzugehen.