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OHC I | Oranienburger HC - SF Söhre 26:26 (12:9)

Foto (BiSt): Philipp Reineck lieferte als Mittelmann wieder ein sehr anspruchsvolles Spiel ab.

Mit der letzten Aktion des Spiels rettete Aaron Krai dem Oranienburger Handball-Club doch noch einen Punkt. Fünf Sekunden vor Schluss traf er - unmittelbar nach einer Auszeit - mit seinem Wurf aus dem Rückraum zum 26:26. 'Wir haben auf den richtigen Moment gewartet, am Ende war es Aaron, der sich den Wurf nahm', sagte Trainer Christian Pahl bei der Pressekonferenz.

Es war wie erwartet ein ganz anderes Spiel als noch vor einer Woche das Torspektakel in Leipzig (46:38-Sieg). Die Zahl 26 lässt unschwer erahnen, dass es diesmal im Angriff ganz anders langging. Saß in Leipzig fast jeder Wurf, gab es am Samstag ein Fehlwurffestival. Das war letztlich die Ursache dafür, dass es nur zu einem Punkt reichte. Der Fels in der Brandung bei den Gästen war ihr Keeper Pascal Kinzel. Er stahl den Oranienburgern diesen einen Punkt. Mit seinem hervorragenden Stellungsspiel kaufte er dem Gastgeber reihenweise Bälle ab. Insbesondere von den Außenpositionen parierte er diverse Bälle. 'Es war auch ein bisschen unsere Absicht, die Außen des OHC werfen zu lassen', sagt der Keeper mit einem Schmunzeln im Gesicht. Das tat der Aufsteiger. Den Rest erledigte der Mann mit der Nummer 26.

Der OHC hatte ganz nach dem Geschmack der Zuschauer - insgesamt waren 610 Anhänger in der Halle - begonnen, nach gut sechs Minuten führte die Mannschaft 5:1. Aber die schlechte Chancenverwertung zog sich von Anfang an bis zum Ende durch, so dass Söhre den Anschluss halten konnte und zwischenzeitlich auch mal wieder ausglich (7:7, 9:9). Mit einem kleinen Endspurt in der Schlussphase der ersten Halbzeit gelang es dem Gastgeber. sich eine 12:9-Führung zu erarbeiten. Eine große Aktie daran hatte Philipp Reineck, den Christian Pahl ausdrücklich lobt. 'Leider habe ich vergessen, ihm vorher eine Verschnaufpause zu gönnen.'

Die drei Tore vor dem Wechsel waren nur ein kleines Zwischenhoch, denn beide Mannschaften lieferten sich über 60 Minuten gesehen ein Duell auf Augenhöhe. War der OHC in der ersten Hälfte etwas stärker, gelang es den Niedersachsen in der zweiten Hälfte, den Rückstand aufzuholen. Gästetrainer Sven Lakenmacher forderte von seinen Spielern in der Halbzeitpause mehr Durchschlagskraft aus dem Rückraum. 'Besonders Yannik Ihmann und Tom Folger zündeten', freute sich der Söhre-Coach. Das war auch nötig, denn der rechte Rückraumspieler und Shooter Niklas Ihmann - von der OHC Defensive sehr gut abgeschirmt - kam diesmal nicht so zur Wirkung wie sonst. Sein Bruder Yannik Tom Folger übernahmen Verantwortung, nachdem sie immer wieder gut in Position gebracht worden waren beziehungsweise mit ihrer Wurfgewalt. So blieb die Partie bis in die Schlussphase offen (14:11, 17:17, 18:19, 23:21, 23:24/55.). Söhre schaffte es sechs Minuten vor Schluss, in Führung zu gehen. Das Spiel stand auf Messers Schneide. Hätte es aber nicht müssen. 'Allein in der zweiten Hälfte haben wir acht klare Chancen liegengelassen', zählte Christian Pahl zusammen, der dabei auch missglückte Dreher oder Heber sah, die er für nicht angemessen hielt. Mit einem Siebenmeter eine knappe Minute vorm Ende legte der Gast erneut vor (26:25). Nach einer Auszeit blieben dem Gastgeber noch 23 Sekunden. Aaron Krai fasste schließlich den Entschluss und warf aus dem Rückraum das entscheidende Tor, das aufgrund des Rückstandes im ersten Augenblick als ein Punktgewinn aussah. Unterm Strich jedoch trauert der Gastgeber, der insgesamt ein solides Spiel ablieferte, den vielen vergebenen Chancen nach. Die hätten locker für einen Sieg reichen müssen.

Oranienburg: P. Porath, Twarz, Ziebert – Gerntke (2), Krai (2), Schmöker (6/4), Barten (1), Hase, Pietsch (5), Heil, Reineck (4),  Dederding (1), J. Porath (2), Williams (2), Lux (1)

Söhre: Kinzel, Koob – Kolditz (2), Folger (4), Rost, Thiel, Barthels, Y. Ihmann (9), Hoppe (1), Kordas (5), N. Ihmann (2/1), Kuba, Range (3), Scherbanowitz