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OHC I | Oranienburger HC - SC DHfK Leipzig II (Vorschau)

Foto (BiSt): Alexander Pietsch bestreitet gegen Leipzig II sein letztes Heimspiel für den OHC.

„Herzlich willkommen zum Saisonfinale – 60 Minuten bis zum Klassenerhalt!“ Acht Wörter und eine Zahl, die die Situation des Oranienburger HC vor dem letzten Heimspiel der Saison in der 3. Liga auf den Punkt bringen (Samstag, 18.30 Uhr). „Diese Aussage hängt auf einem Zettel in der Kabine“, sagt Tim Fröhlich. Seit dem Dienstag-Training arbeitet der Coach mit seinem „Co“ Patrick Lehmann daran, die Bedeutung dieses Spiels in die Köpfe der Spieler zu bekommen, um jeden Restzweifel zu beseitigen. Die Spieler würden sich sehr mit diesem Duell befassen, sie reden darüber. „Sie müssen ihre Klasse aber letztlich auf die Platte bringen“, so Patrick Lehmann.

Mit einem Sieg würde der OHC die Tür zum Klassenerhalt ganz, ganz weit aufstoßen. Beim Abpfiff gegen 20 Uhr wird der OHC bereits wissen, ob die dreimonatige Mission von Tim Fröhlich und Patrick Lehmann – den Klassenerhalt herbeizuführen – Erfolg hatte oder ob die Zitterpartie weitergeht. Denn ein Auge ist auf das bereits um 17 Uhr beginnende Spiel Spitzenreiter EHV Aue gegen den Drittletzten HaSpo Bayreuth gerichtet. Gewinnt die Übermannschaft aus Aue erwartungsgemäß und macht der OHC seine Hausaufgaben mit einem Sieg gegen Leipzig, ist der Klassenerhalt unter Dach und Fach.

Ja, es sind Rechenspiele. Ja, es ist Wunschdenken. Aber ein drittes Ja besagt: Aus der Luft gegriffen ist die Arithmetik nicht.

Die Trainer wissen nur zu gut, dass dies reine Theorie ist. Auf andere zu schauen, ist nicht ihr Ding. Insofern will der OHC den Fokus nur auf sich richten. „Auf andere verlassen werden wir uns nicht“, meint der Trainer. Was er in dem Zusammenhang nicht ausspricht, aber nachzulesen ist: Es gab in den vergangenen Wochen schon einige überraschende Ergebnisse. Dass es für das Spiel am Samstag aus gesundheitlichen Gründen wieder einmal Wackelkandidaten im OHC-Team gibt, sei nichts Neues, ziehe sich durch die gesamte Saison. Leider.

Seit Donnerstag ist die große Tribüne in der MBS-Arena für das Spiel ausverkauft. Für die kleine Tribüne sind noch Karten erhältlich. „Das ist richtig toll, denn wir brauchen den achten Mann von den Rängen – so wie letzte Woche gegen die Füchse, besonders in den letzten Minuten“, wünscht sich der Coach. Er hofft, dass die jungen Leipziger von solch einer Kulisse beeindruckt sein werden und formuliert deshalb: „Es ist ein Saisonfinale nach einer schwierigen Saison…Schreit uns zum Sieg!“ Gegen die Bundesliga-Reserve, auf Platz 4 liegend, punktete der OHC in der Hinrunde überraschend mit 46:38 – ein Rekordergebnis. Auch das zweite Pflichtspiel beider Teams gegeneinander entschied Oranienburg in Leipzig für sich. 23:22 hieß es am 31. Oktober 2020 – danach wurde die Saison wegen Corona abgebrochen. Maximal als ein gutes Omen würde das Trainergespann diese Ergebnisse betrachten, mehr nicht. „Am Samstag geht es darum, zu kämpfen, Siegeswillen zu zeigen, gedanklich schneller zu sein, einen Schritt mehr zu laufen, weniger Fehler zu machen – so haben wir eine Chance. So können wir um ein Tor besser sein“, glaubt Tim Fröhlich. „Wir haben alle Trümpfe in der Hand.“

Was bleibt, wäre eine Woche später das Spiel in Söhre. Auf eine Entscheidung über Abstieg und Klassenerhalt am letzten Spieltag zu warten, ist niemandem recht.