OHC I | HC Empor Rostock – Oranienburger HC 31:30 (14:16)
Foto (sb): OHC-Linksaußen Nicolai Jantzen traf in Rostock zehnmal.
Zum zweiten Mal in Folge ist der Oranienburger HC beim Handballschwergewicht HC Empor Rostock knapp an einem Coup vorbeigerauscht. Nach der 25:26-Niederlage im Vorjahr (entscheidendes Tor fiel drei Sekunden vor Schluss) verpasste die Mannschaft am Sonntag beim 30:31 wieder eine mögliche Sensation. „Wir haben uns das selbst zuzuschreiben. Wenn man weiß, dass wir den Spielausgang in den eigenen Händen hatten, tut die Niederlage umso mehr weh“, sagte Kapitän Dennis Schmöker nach dem Spiel.
Es war eine fahrige Anfangsphase von beiden Teams. Ein Ballverlust folgte auf den nächsten; mehr sogar noch auf der Rostocker Seite. Der OHC nutzte das kompromisslos zu Gegenstößen – allen voran marschierte Linksaußen Nicolai Jantzen blitzschnell Richtung Rostocker Tor und vollendete ohne mit der Wimper zu zucken. Die Rostocker fanden regelmäßig Kreisläufer Dennis Mehler, der mehrfach einnetzte, aber auch „Riesen“ liegenließ. Empor-Trainer Nicolaj Andersson tobte ob der vergeben Chancen seiner Spieler. Der OHC blieb ruhig, führte 4:1, 8:5 und 12:9, ehe es beim 13:13 (25. Minute) erstmals einen Gleichstand gab. Trotzdem lag der OHC nach Toren von Nicolai Jantzen, Kevin Lux und Christopher Lamb zur Pause 16:14 vorn. Und das alles, obwohl OHC-Rückraumspieler Alexander Williams nach dem Hechtsprung zu einem Ball von zwei Rostocker Spielern eingekeilt wurde, sich die Schulter auskugelte und nicht mehr mitwirken konnte.
„Eigentlich hätten wir höher führen müssen, vergaben drei, vier freie Bälle bei Gegenstößen“, monierte Oranienburgs Trainer Darius Krai nach dem Spiel. Das rächte sich. Die Gastgeber waren zu Beginn von Hälfte 2 hellwach. Nach nicht einmal einer Minute war der Ausgleich geschafft, zwei weitere Treffer zum 18:16 folgten. Nach einer Viertelstunde stand es 24:19. „Da haben wir viel zu lethargisch gespielt“, urteilte der Coach. Etliche Ballverluste bei Querpässen im Rückraum und daraus folgende Tore weckten die Rostocker Spieler und Fans. Es schien so, dass sie nicht gehalten werden können, zumal auch noch der eingewechselte Torwart Leon Mehler zündete. Aber die Oranienburger warfen sich wieder in die Hitzeschlacht (Temperaturen von etwa 30 Grad in der OSPA-Arena). Mit einfachen Toren verkürzten sie den Abstand; erst auf 24:22, dann vom 30:25 auf 30:28. Schließlich fehlte nach dem Premierentreffer von Daniel Miels zum 31:30 wieder ein einziges Tor an einer faustdicken Überraschung. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie zurückgekommen ist. Wir fahren trotz der Niederlage mit einem guten Gefühl nach Hause“, so der OHC-Coach.
Rostock: Wetzel, L. Mehler – Costa Dias (2/2), Meuser (2), Mamporia (1), D. Mehler (5), Uhl (3), Magalháes (3), Funke (4), Pratschner (3), Gansau (3), Reichardt (2), Lößner (3), Oranienburg: Mestroviv, Harries - Krai (4), Schmöker, Plaul (1), Miels (1), Hase (3), Jantzen (10/1), Lamb (2), Reineck (1), Lux (5), Fritz, J. Porath (2), Williams (1), Ehmke